Dienstag, 24. August 2004
240 ...
12sek, Dienstag, 24. August 2004, 10:59
er sitzt in seinem wagen. die tachonadel zeigt 200 km. er ist angespannt. erfährt den rausch der geschwindigkeit. konzentriert blickt er auf die straße. hält das lenkrad fest in seiner hand. sein mercedes liegt wie ein brett auf dem asphalt. er scheint nur so über die bodenwällen der autobahn zu fliegen.

die strecke vor ihm ist leer. die autobahn, dieser streckenabschnitt ist nie stark befahren. es gibt immer möglichkeiten in denen man sein auto ausfahren kann. ausfahren. bei 200 km ist noch nicht schluss. er drückt weiter auf das gaspedal. die geschwindkeit erhöht sich. mehr und mehr kommt er in den bereich in dem die nadel "ende" anzeigen wird. das bodenblech ist erreicht. 240 km bringt der mercedes auf die straße. setzt sie grandios um und gibt ihm für diesen moment das gefühl der freiheit. des dahingleitens.

freiheit. was für ein großer wunsch. den dingen einfach davonfahren. sie ans bodenblech drücken und dort zerquetschen. die erreichte geschwingkeit nutzen und sich nicht mehr umdrehen. umdrehen würde in diesem fall eine gefahr sein. zu schnell geriete man ins schleudern. würde das lenkrad womöglich verreißen. es könnte den tod bedeuten. er schaut nicht zurück. hält das lenkrad weiterhin fest in der hand. in angenehmer lautstärke erfüllen warme musikklänge den innenraum des wagens. er atment durch. die landschaft seitlich von ihm wird unscharf. er hat keine zeit auf sie zu achten. will nicht auf sie achten. die kraft des motors scheint seine stärke auf ihn zu übertragen. er merkt, wie er sich in seinem sitz mehr und mehr entspannt. wie er lockerer wird. wie die last, die in fest umklammert hatte von ihm abfällt. sein konzentriertes gesicht nimmt immer mehr die züge des gelöst seins an. mehr und mehr genießt er bewusst den fahrspaß.

da ... wieder eine bodenwelle die unebenheit der fahrbahn. sie werden regelrecht überflogen. drüber hinweggeglitten, als wenn sie nie da wären. und er ... meistert er die unebenheiten des lebens? gedanklich blickt er zurück. muss feststellen, dass auch er den wallungen des lebens immer besser, immer suveräner entgegentritt. sie erlebt und dann an sich vorbeiziehen lässt. wie die landschaft hier und jetzt an seinem fahrzeug.

aber er braucht nicht fliehen. er muss sich nicht selber antreiben um den ort des geschenhs zu verlassen. er verweilt. erlebt und durchlebt. erfährt und erkennt, das das erleben und durchleben genau so ist, wie das durchfahren der landschaft. das ... an sich vorbeirauschen lassen. im raus der geschwindigkeit ....

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