Freitag, 27. August 2004
Sondermüll
12sek, Freitag, 27. August 2004, 00:35
beate ist die frau von paul und paul ist - für die, die es noch nicht wissen sollten - mein nachbar.
beate ist mir gerade unangenehm aufgefallen. sie hat in unserem gemeinschaftsmüllbehälter vor der eingangstüre des 4familienhauses gewühlt und meinen - sorgfältig verknoteten - und doppelt verpackten - müllsack aufgefrickelt.
ich beobachtete dieses zenario am fenster meines homebüros und wundere mich immer wieder über die unterschiedlichsten affinitäten der menschlichen spezies.
was um alles in der welt sucht beate in meinem hausmüll?
ich hatte und habe noch nie was zu verschenken gehabt. aber wenn es beate so schlecht geht, dann hätte sie mich ruhig fragen können.
das bisschen schimmel auf dem brot und die leichte fäulnis im obst wären doch ohne probleme wegzuschneiden gewesen.
aber nein ... sie kramt in meinem müllbeutel und sagt nichts.

aber beate wäre nicht pauls frau, wenn sie mich nicht binnen kürzester zeit, durch die blume und stark riechend mitteilen würde, was sie in meinem abfall gesucht hatte.

"ich finde das nicht in ordnung, dass du deinen müll nicht ordentlich trennst!"
aha, daher weht der wind.
richtig, ich trenne meinen müll nicht. aber nicht, weil ich nicht wüsste, dass plastik in gelbe säcke gehört, sondern aus protest nicht.
ich sehe es einfach nicht ein - bei den hohen müllkosten - meinen müll zu trennen, wo er doch sowieso in der mülldeponie wieder zusammengeschüttet wird.

"ach, und deshalb wühlst du in meinem hausunrat rum, oder wie muss ich das jetzt verstehen?"
[ich schaue sie ein wenig säuerlich an.]
"paul hat gesagt, dass, wenn die müllmänner sehen, dass sich z.b. deine katzenfütterschälchen in dem restmüll befinden, sie die tonne nicht mitnehmen."
oh, der paul ist also derjenige welche. war eigentlich auch nicht anders zu erwarten. paul, der moralapostel ...

"schau beate. glaubst du wirklich, die müllmenschen machen sich die mühe und frickeln jede tüte, die ich in die mülltonne geschmissen habe, mit ihren dicken arbeitshandschuhen auf, um zu schauen, ob sich darin vielleicht eine schale katzenfutter befindet, die da nicht rein gehört?"

"wenn es mal bei einer schale bleiben würde. aber sieh hier, sogar quarkbecher und plastigflaschen. alles das, was hier nicht rein gehört."
langsam bekomme ich einen hals und muss mich tontechnisch gesehen schwer im zaum halten.

"weißt was, liebe beate. was hälst denn davon, wenn ich dir meinen müll bringe, den kannst dann prima aussortieren. in die dazu passenden behälter füllen und du, paul und schluss und letztendlich auch der müllberg sind froh, dass alles seine ordnung hat ...
mich lässt aber in zukunft mit so einem scheiß in ruhe. ich habe weitaus besseres zu tun als mich mit sondermüll auseinander zu setzten ..."

sprachs und schmiss beherzt einen karton pizzafungi in die restmülltonne ....

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Rose
12sek, Freitag, 27. August 2004, 00:34
keine blume wird mehr zum sinnbild der liebe gewählt wie sie. sie ist die schönste aller blumen. ein rosenbusch im garten lässt jedes frauenherz höher schlagen. männer werfen einen blick darauf erinnern sich an ihre liebst. würden gerne die blüte abpflücken und sie der dame ihres herzens schenken.

aber vorsicht ist geboten. die dornen der rose können verletzen. könnte tiefe wunden schneiden, wenn man nicht acht gibt. will man diesen wunden entkommen, so wartet man ab, bis die blume der liebe zu stein erstarrt ist. bis sie keine dornen mehr hat, die einem weh tun können.

was ist die rose, die versteinert daliegt und zu einem reliqut grauer vorzeit wird? blosse erinnerung. nur noch der gedanke - und das, was der stein nicht verschluckt hat - weiß, wie schön sie einmal war. wie wunderbar ihr duft. wie weich ihre samtenen blütenblätter.

und jetzt... da sie tot ist. nichts kann sie mehr zum leben erwecken. derjenige, der sich mit ihr identiviziert ist verstaubt, und zu stein erstarrt. nichts zeugt mehr von leben. keine dornen mehr da, die verletzen könnte. schaut man sie an, die versteinerte rose so bekommt man mitleid. wie schön wäre es, wenn sie ihr steinernes haus verlassen könnte um wieder in vollem glanze zu erstrahlen. wieder den puls des lebens zu erleben.

die rose. in stein gefasst ein bildnis - schön ... vielleicht, auf ihre art.

aber dennoch ... tot


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Aus der Bahn geworfen
12sek, Freitag, 27. August 2004, 00:19
aquaplaning auf der autobahn. der wagen vor mir gerät ins schindern. driftet nach außen. der fahrer reißt das lenkrad rum. der BMW droht zu kippen. dreht sich um seine eigene achse. schießt quer über die 3 fahrspuren um dann in entgegengesetzer richtung mit der leitplanke der überholspur zu kollidieren.
ich trete auf die bremse. verspüre ebenfalls ein leichtes schlingern meines wagens auf dem nassen asphalt. nehme schnell den fuss von der bremse. lasse den wagen ausrollen und komme sicher auf dem standsteifen zum stehen. mein blick in den rückspiegel. ich sehe, das die insassen des unfallwagens unbeschadet ihr fahrzeug verlassen können.
ich wähle die 110 ...
melde den unfall und fahre mit kopfendem herzen weiter.
sekunden - die das leben verändern .... können


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Berührung
12sek, Freitag, 27. August 2004, 00:18
ich wache aus meinem tiefschlaf auf. bin noch nicht ganz "bei sinnen" und fahre mir verschlafen über den körper. berühre meine brüste. meine arme. gleite tiefer hinunter in den bereich, der nicht nur zur aufbewahrung von tampons dient. dort verharre ich. streiche mit den fingern zärtlich den warmen, lippenanmutendem bereich - lustvoll knete ich ihn.
er fühlt sich weich und trocken an. ich fingere zwischen die lippen. immer noch ist keine feuchtigkeit zu spüren. ich genieße diese - meine eigene - berührung. entspanne mich. lasse die arme wieder weggleiten vom körper, um wieder wohlig weiter zu schlafen.


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just in my head
12sek, Freitag, 27. August 2004, 00:15
findet das statt, was dort gerade statt findet.
just in my head.
sind die gedanken frei. sie schmerzen, aber sie zeigen mir auch, dass ich leben und das es heißt weiter zu gehen. nach vorne zu schauen. das was war, hinter sich zu lassen.
zu erkennen, dass es schön war und doch nicht.
viel leid, viel schmerz . viele gedanken ...
just in my head.
ich verfluche sie nicht. ich lasse sie dort wo sie sind. sie gehören zu mir. erschaffen aus ängsten, aus erfahrungen, aus allem, was mich jemals umgeben hat.
brücken sind da, um über sie zu gehen.
gewässer sind da, um durch sie durchzuschwimmen.
am anderen ufer anzukommen.
sicherlich kann man auch zurück kehren. dahin, wo man einst losgeschwommen ist. ich bin oft zurückgekehrt. heute nicht mehr.
heute schwimme ich weiter.
weiter ...
immer das ziel vor augen, dass da heißt ...
die liebe zu dem, was mir wichtig ist ...
dort ist kein platz für gedanken voller schmerz ...
dort ist kein platz für unsicherheit ...
dort ist der platz der stärke braucht ...
dort ist der ort, der mir ruhe, kraft und sicherheit gibt ...
meine sicherheit ...
meine realität ...
das, was hinter mir liegt war gut erfahren zu haben. war wichtig um erkennen zu können, wer und was ich bin.
ein danke an diese richtung ...
mache dich frei von der kraft der anderen.
nutze sie für dich ...

just in my head ...
just in my live ...
and
without return ...

thanks


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