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Mixer
12sek, Samstag, 18. September 2004, 18:37
sie saß unter dem tisch. um sie herum männerbeine, die ordentlich geparkt auf sie zu warten schienen.
auf sie und ihren händen, die ohne zu zögern sich dem ersten beinpaar nähern, um im schrittbereich ihr wahres treiben zu beginnen.
ihre hände waren sicher. in sekundenschnelle hatte sie den gürtel geöffnet. die knopf und den reißverschluss aus der verankerung gezogen um mit gezieltem griff in den schlitz zu fahren, der das hoseninnere zum vorschein bringen soll.
noch verhältnismäßig klein lag es in ihrer hand. über sich hört sie das klimpern der gabel und messer, die beim schneiden des fleisches oder der kartoffeln immer wieder das porzellan des tellers berührten. eine gänsehaut löst dieses kratzgeräusch bei ihr aus und riesel ihren nacken hinunter.
sie schüttelt sich leicht. die kleine lampe, die versteckt unter der tischplatte angebracht war, spendete genau so viel licht, dass sie ihrem treiben mit gierigem blick selber zusehen konnte.
langsam füllte sich ihre hand. das vormals so kleine, weiche und wabbelige etwas nahm zusehens form an. und auch die beine, die unterhalb dessen geruht hatten kamen langsam in bewegung. sie setzten sich mehr und mehr in bewegung. zuckten bei jedem druck, den sie auf das immer härter werdene etwas ausübte.
es passt nicht mehr in ihre hand. gut die hälfte schaute oberhalb heraus und sie staunte nicht schlecht, wie aus diesem wirklichen kleinen hoseninneren ein derartig mächtiges gebein werden konnte, das, wenn sie es aus den haltenden händen loslassen würde, wie ein bogen nach oben schnellte.
sie war verzückt. verzückt des anblickes und noch verzüchter, dass die spitze des bogens wie eine rosenknospe mit noch zuem docht sich ihr darstellte.
die scheinbar laufenden beine wurden noch unruhiger. sie erwarteten, dass sich etwas tat. das die warme hand fortgenommen und ersetzt würde durch eine höhle. eine öffnung, in die er sitzend und - oberhalb des tisches der leckeren speisen fröhnend - eintauchen konnten, um auch der bediensteten den genuss eines feurigen mahls nicht vorzuenthalten.
sie aber hatte noch keinen hunger. nahm ihre hand weg und wendete sich dem nächsten beinpaar zu, um auch dort die verhüllenden stoffe mit sicherem griff zu entfernen.
wie gerne würde sie die gesichter oberhalb der tischpatte sehen. waren sie verzückt? waren sie lüsternd? wie waren sie?
sie konzentrierte sich auf ihr tun. witmete sich wieder dem ersten beinpaar und dessen anhang, welches leicht an größe abgenommen hatte und somit nach einer schnellen und intensiven behandlung flehte.
die rechte hand ausgestreckt um das innere des zweiten beinpaarbesitzers mit kräftigen schieb und stoßbewegungen in noch beachtlichere normen zu zwingen, versinkt sie mit ihrer gesichtsöffnung mehr und mehr in den wildwuchs des anderen. nimmt den scharfen, leicht säuerlichen geruch auf, der sich wie ein gas in ihren atemwegen breit macht.
sie ist nicht angewieder des geruchs, was mehr und mehr zum gestank wird. es macht sie an. tiefer und tiefer schiebt sie ihre nase vor um voll und ganz einzutauchen in das harte gestrüpp. die beine haben zu gehen aufgehört. sie sind verharrt, als wenn die ganze konsentration, die ganze bewegung in eine andere region gelenkt wurde.
ein lautes scharren auf nacktem porzellan ist zu hören. ein kratzen wie von einem hund, der mit seinen krallen seine markierende duftnote auf dem harten aspalt hinterlässt.
ihre gesichtsmuskeln sind angespannt. ihr mund so voll, so, als wenn sie vor lauter genuss das große stück fleisch nicht hatte kleinschneiden können. aber dies hier war nicht klein zu schneiden. dieses wollte und sollte in seiner ganzen größe und seiner ganzen pracht erhaben ihren mund füllen. sie sättigen wenn sie nach der sättigung rief.
aber sie war noch nicht satt. wollte noch nicht die vorsteise kosten. wollte noch mit dem mixer die suppe rühren und aufquirlen, damit sie richtig sahnig und cremig würde, so, wie sie sie am liebsten hat.
ungeachtet ihrer rechten hand, die immer noch wie die stoßenden räder einer dampflock ihre dienst - einen meter neben der zu mixenden suppe - ausführt, füllt sich diese. wird warm und feucht und mit einem kurzen blick in diese richtung der überkochenden flüssigkeit stellt sie wieder fest, dass auch hier besser der mixer zum einsatz hätte kommen müssen, um den cremig, sahnigen effekt zu erzielen, der nicht nur das auge zum mitessen einläd ...
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Quengelig
12sek, Samstag, 18. September 2004, 15:48
quängelige kinder in kaufhäuser, lebensmittelläden oder überall dort, wo die lieben kleinen nicht hin wollen, machen es den eltern und denjenigen die mit ihnen konfrontiert werden nicht wirklich leicht.
quängelige männer hingegen, die überall dort hingezerrt werden, wo es die wochenend romantisierenden freundinnen, oder - noch schlimmer - ehefrauen hintreibt, haben ein noch schlimmeres los gezogen.
sie werden achtlos und in trauter quängeliger (familien)gemeinschaft auf diversen hockern - wenn sie glück haben auch weichen polsterstühlen - "abdegradiert" und müssen dort für die zeit des damenhaften treibens ihr leidendes dasein fristen.
quängelige männer hingegen, die überall dort hingezerrt werden, wo es die wochenend romantisierenden freundinnen, oder - noch schlimmer - ehefrauen hintreibt, haben ein noch schlimmeres los gezogen.
sie werden achtlos und in trauter quängeliger (familien)gemeinschaft auf diversen hockern - wenn sie glück haben auch weichen polsterstühlen - "abdegradiert" und müssen dort für die zeit des damenhaften treibens ihr leidendes dasein fristen.
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Reise
12sek, Samstag, 18. September 2004, 10:58
es ist traurig für tage alleine sein zu müssen. das bett neben sich leer zu sehen. nur die stelle, an dem ein schwarzer, großer kater sein nachtlager aufschlägt, wird erwärmt sein. wird das gefühl wiedergeben können, das ein lebendiger körper ein paar quadratzentimeter dieses bettes bewohnt.
nicht daran denken. nur nicht daran denken. einfach den tag weiterleben. genießen der dinge die kommen. die gemeinsamkeit jeder sekunde ausnutzen um sich aufzutanken für die zeit der stille und der einsamkeit, die kommen wird und mit der man lernen muss zu leben.
es sind nur ein paar tage. nur ein paar tage und doch werden sie den schein erwecken es wären wochen, monat, ja sogar jahre. es ist wie ein krampf und ein kampf. ein kampf mit der zeit, die an tagen des wartens dahinschleicht, während sie an anderer stelle rast. wie menschen verzweifelt nach ihr ringen. sich wünschen, der tag hätte noch ein paar stunden mehr zur verfügung - in der sie weiter ihrer hast und hetz folgen können um nicht zu erkennen, dass das wirklich wichtige im leben nur im innehalten zu erblicken ist. so ist für den anderen, dem, der wartet die zeit ein fluch. ein dämon, der sich durch nichts verjagen lässt.
wenn tränen über das gesicht rollen. sich fangen in der spalte der lippen. diese benessen. so, als wenn die küsse, die warmen, leicht angefeuchteten lippen des anderen die eigenen berühren, dann ist der schmerz am größten. etwas tun. reißaus nehmen der gedanken, der gefühle. zu hoffen, dass das, was man liebt unbeschadet wieder die türe des heims öffnet, um ihn dann, als heimkehrenden in die arme zu schließen, den duft, der ihn umgibt tief in sich einzusaugen um ihn nie wieder zu verlieren ...
nicht daran denken. nur nicht daran denken. einfach den tag weiterleben. genießen der dinge die kommen. die gemeinsamkeit jeder sekunde ausnutzen um sich aufzutanken für die zeit der stille und der einsamkeit, die kommen wird und mit der man lernen muss zu leben.
es sind nur ein paar tage. nur ein paar tage und doch werden sie den schein erwecken es wären wochen, monat, ja sogar jahre. es ist wie ein krampf und ein kampf. ein kampf mit der zeit, die an tagen des wartens dahinschleicht, während sie an anderer stelle rast. wie menschen verzweifelt nach ihr ringen. sich wünschen, der tag hätte noch ein paar stunden mehr zur verfügung - in der sie weiter ihrer hast und hetz folgen können um nicht zu erkennen, dass das wirklich wichtige im leben nur im innehalten zu erblicken ist. so ist für den anderen, dem, der wartet die zeit ein fluch. ein dämon, der sich durch nichts verjagen lässt.
wenn tränen über das gesicht rollen. sich fangen in der spalte der lippen. diese benessen. so, als wenn die küsse, die warmen, leicht angefeuchteten lippen des anderen die eigenen berühren, dann ist der schmerz am größten. etwas tun. reißaus nehmen der gedanken, der gefühle. zu hoffen, dass das, was man liebt unbeschadet wieder die türe des heims öffnet, um ihn dann, als heimkehrenden in die arme zu schließen, den duft, der ihn umgibt tief in sich einzusaugen um ihn nie wieder zu verlieren ...
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