Fett gekotzt
12sek, Dienstag, 7. September 2004, 09:47

simpel. einfach nur simpel. sich über die kloschüssel zu hängen und sein ganzes leben dort hineinzukotzen. es fallen zu lassen in den abgründe des tiefen, platschenden falls. wegzuspülen mit dem wasser das ständig, wenn die spülung kaputt ist hineinläuft in das becken und es doch nicht füllt, weil es nie gefüllt werden kann. außer es ist verstopft. verstopft von dem ganzen müll den du, oder du hineingekotzt hast. dessen brocken zu dicken waren als das man sie hätte hinunterspülen können.

wie wäre das, wenn man das könnte. sein leben, sein scheiß leben in einer kloschüssel abzuladen? es sichtbar und dann wieder unsichtbar zu machen. eben einfach wegzuspülen?

oder reicht es nicht, wenn man sich schon entleert? wenn man das, was einem den bauch füllt los wird? das, was einen dick und unansehnlich macht? das, weshalb die anderen mit finger auf einen zeigen und sagen:
"hey. du könntest auch mal ein paar kilos abnehmen."
das, was man gerne isst aber dessen spuren man nicht sehen möchte. nicht sehen deshalb, weil es nicht dem idial entspricht. dem, welches die gesellschaft uns gibt. immer schön und schlank. attraktiv und sportlich zu sein. und nicht dick, faul und gefräßig.

so eine kloschüssel wäre da natürlich die alternative. die alternative seine zeit immer dann dort zu verbringen wenn es sein muss. wenn gerade die lustvoll verschlungenen lebensteilchen nach draußen drängen, weil sie keinen platz mehr finden.

was redet sie, was denkt sie. ist sie wirr. wozu eine schüssel? wozu ein klo. wenn es doch ärzte gibt, die alles absaugen. die mit ihren langen kanülen unter die haut fahren. mit schlürfenden geräuschen den lebensunrat herausziehen. ihn in gefäße füllen um sie dann zu entsorgen. zu entsorgen. wahrscheinlich auch über der kloschüssel. über der, wo sie sich selber hängen könnte. aber es kotzt sich nicht so gezielt. sie kann nicht kotzen und dabei 2 kilo an den beinen verlieren. vielleicht sollte sie es üben. vielleicht sollte sie eine technik erfinden die das möglich macht. eine, die nicht so teuer ist wie die kanüle. das rörchen des arztes, der seine lust an diesem röhrchen auslassen kann.

lust? was ist es für eine lust prallgefüllte menschenkörper auf einer pritsche vor sich liegen zu haben? sie mit wasser aufzupumpen um sie dann wieder auszusaugen? ist es nicht pervers? ist es nicht pervers so etwas zu tun. warum hilft man diesen menschen nicht anders? warum sagt man ihnen nicht:
"hey. du siehst so schlecht doch gar nicht aus. treibe ein wenig sport. ernähre dich gesund und du wirst sehen, bald ist es besser ..."
doch, was denkt sie? natürlich wird das gesagt. natürlich wird zu der kanüle, die wie ein blasrohr aussieht erst dann gegriffen wenn nichts mehr geht ...
oder doch nicht? ist der arzt nicht froh, das die gesellschaft dieses schönheitsbild geschaffen hat? ist er nicht froh, dass er seine taschen mit dem geld füllen kann, welches die ehemänner ihren frauen von der harten arbeit mit nach hause bringen.

was denkt er sich eigentlich, der arzt? weiß er nicht, wie schwer es ist geld zu verdienen? weiß er nicht, wielange ein mann schuften muss, bis er die hüften seiner frau auf idealmaß geschrumpft bekommt. oder die oberschenkel? wieoft er zu einem kunden fahren muss? ihm immer mehr dinge andrehen muss, damit der rubel, sein rubel rollt? den dann die frau wegträgt mit den füssen mit den schenkeln die mit eben diesem geld wieder in form gebracht werden sollen.

warum war sie so zügellos? warum hat sich nicht schon vorher aufgepasst, dass sie nicht so auseinander geht? warum ... ? warum ... ?

hat sie sich nicht geliebt gefühlt? geliebt von dem mann, der ihr jetzt die euros geben muss, damit die lieber wiederkehren kann? hat sie sich ihren frusst hineingefressen anstatt ihn über der kloschüssel zu entleeren. wieso? wieso bedarf es eines schönen, jugendlichen und wohlgeförmten körpers um geliebt zu werden? warum ist nur der attraktiv der in ein förmchen passt? in ein förmchen das er sich selber noch nicht einmal gekauft hat. das ihm hingeworfen wurde. das er aber aufgenommen und sich zu eigen gemacht hat.

warum wollen männer schlanke frauen. warum erkennen sie nicht die fraulichkeit im ganzen. darin, das die frauen, die etwas mehr speck auf den hüften haben einen gewissen wohlstand verdeutlichen. früher. früher war das so. die dicken waren die reichen. die dünnen die armen. heute ist es umgekehrt. heute sind die dünnen die reichen die dicken die armen.

weshalb ... ? die reichen haben alles geld der welt um dünn zu werden und dünn zu bleiben. die armen haben nicht das geld um sich von ihrem fastfood. ihren ungesunden essen zu entfernen.

und doch ... ist es nicht nur ein klischee. ein klischee wie, dass nur die dünnen hübsch sind ... ?

was für gedanken. gedanken die sie gar nicht betreffen. gedanken die sie sich macht um den anderen die gedanken zu nehmen sie auszusprechen um doch nicht zu erfahren, was diese darüber denken ....

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argwohn, Dienstag, 7. September 2004, 14:01
Bulemie
Ich weiß noch nicht mal ob ich die Überschrift richtig geschrieben habe, denn mit dem Thema komme ich nie in Berührung. Aber als ich in der Pubertät war, dachte ich oft nach Heißhungerattaken, wie es wohl wäre den Finger in den Hals zu stecken und alles wieder rauszukotzen. Ja und einmal hab ich es auch probiert, aber ich hab es nicht hinbekommen, sicher weil ich es nicht wirklich wollte. Weil ich nie wirklich sagen konnte "Ich mag diesen meinen Körper nicht!" Es ist die Gesellschaft, die uns vermittelt ob wir schön, hässlich, fett oder zu dürr sind. Aber nur ein Blick in den Spiegel kann uns selbst vermitteln, ob wir uns selber ok finden, denn das ist die Hauptsache.

ich habe
es auch mal probiert. aber ich bin kein typ der gerne kotzt. ich bekomme schon die krise, wenn ich mal eine magendarmverstimmung habe, die mich nicht nur sitzend auf dem klo fässelt.

zur gesellschaft. ja, es ist schade, das wir uns so abhängig von ihr machen :(
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blogleser, Dienstag, 7. September 2004, 15:27
Schwieriges Thema
Ich gebe ja zu, ich mag schlanke Frauen ... auch wenn ich es mir von meiner eigenen Figur nicht erlauben dürfte.
Ich arbeite daran. Mal mehr, mal weniger.

Aber ich würde nie auf die Idee kommen, eine bessere Figur per OP erreichen zu wollen.
Der Weg ist in meinen Augen der falsche, da als erstes die Einstellung zu sich selber, die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten geändert werden müssen.
Ansonsten sind die Problemzonen sehr schnell wieder da.

Das Erfolgserlebniss auf "natürlichem" Wege etwas für sich getan zu haben, es geschafft zu haben, ist viel wichtiger, als nur in den Spiegel zu schauen und sich über einen zweifelhaften Erfolg zu freuen.

Ich geh mal Obst kaufen :)

ich mag
auch lieber schlanke männer. das steht fest. auch finde ich es verschwändung das teure essen wieder auszukotzen.

der natürliche weg ist mir - auch - der liebere und am besten ist es, erst gar nicht soviel zu essen. ein wenig sport zu treiben und einfach "halblang" zu machen.

und ... das gekaufte obst schon verzehrt ;-)
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bateman, Dienstag, 7. September 2004, 17:55
Ich hatte mal einen Eintrag zu Thema dick sein geschrieben. Da haben sich doch einige drüber entzürnt. Ich meine trotzdem, vieles ist einfach aus Bequemlichkeit heraus und fehlende Disziplin. Das sich darin "wohlfühlen" häufig ein vorgeschobener Grund. Und krankheitsbedingt nur ein geringer Anteil. Vor kurzem einen Artikel gelesen: 30 % der Ausgaben im Gesundheitswesen gehen auf falsche Ernährung zurück. Bitter

hallo bateman
tja. du hast den eintrag bei 20six geschrieben. das war wohl ... - nennen wir es - unglücklich ;-)
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