One Moment in Time
12sek, Freitag, 17. September 2004, 00:57
Meine Schritte sind langsam und gemächlich. Ich habe keine Eile. Die Autos rauschen an mir vor. Ein Luftzug nach dem anderen streift meinen Körper. Lässt mein Haar aufwirbeln. Es nimmt mir die Sicht. Ich schüttle ein wenig den Kopf. Versuche so, die einzelnen Haarsträhnen aus meinem Sichtfeld zu vertreiben. Wieder ein Auto. Wieder ein Windzug und wieder die Strähnen die mir die Sicht nehmen. Mit der rechten Hand fahre ich hoch. Entferne den Haarschleier von meinen Augen. Halte ihn fest und warte bis der nächste Wagen mich passiert hat.

Die Wegbiegung ist erreicht. Mich erwartet ein ruhiger sonnendurchfluteter Waldweg, dessen Boden mit dem ersten vertrockneten Laub bedeckt ist. Es raschelt. Ich hebe absichtlich nicht die Füße. Will dieses Geräusch hören. In mir aufnehmen. Ein Gefühl des herannahenden Herbstes erfüllt mich.

Ich atme tief ein. Atme wieder aus und die Würze der Blätter, der Bäume der vertrockneten Baumrinden erfüllt meine Nase. Wie schön es ist, die Natur so in sich aufzunehmen. Die Augen zusammenzukneifen um den Weg vor sich sehen zu können, der immer noch den grellen Sonnenstrahlen Einlass gewährt.

Ohne Gedanken laufe ich weiter. Versuche einfach nur das, was um mich herum ist, auf mich wirken zu lassen. Einzutauchen in dem Moment in den Augenblick um eins zu werden mit ihm.

Kommentieren



evasive, Freitag, 17. September 2004, 01:01
Kraft tanken
aus dem Zauber des Augenblickes. Ich hoffe, das eins werden ist Ihnen gelungen.

das eins werden
im erkennen ... ja

Sich selbst erkennen
zu können ist kostbar, viele versuchen es ihr Leben lang vergeblich.

das ist wohl wahr
aber der wille muss da sein sich finden und erkennen zu wollen.
wie steht es mit ihnen. haben sie sich gefunden?
haben sie sich erkannt?

Nein.
Und ich mache gerade eine Pause von der Suche.

wer sucht
wird immer weitersuchen. somit ist die pause so falsch nicht. ich pausiere auch schon mal ganz gerne. wobei das bei mir wahrscheinlich anders aussieht.
Kommentieren
 

blogleser, Freitag, 17. September 2004, 01:08
ich warte ....
auf den ersten schneefall. dann ists noch schöner!

schöner text!

aber schnee raschelt nicht
es knirscht ... nur

eben
himmlische ruhe, dicke flocken langsam zu boden fallend, der geruch von nassen bäumen.....

wenn die ersten zentimeter schnee liegen und man sieht: hier war noch niemand ....

du liebst den schnee
ich wünsche dir, dass du dort beheimatet bist, wo du diese pracht auch erleben darfst

wenn es unter 300 meter schneit
habe ich das glück :/

aber man wird doch mal träumen dürfen .....
warten wir den winter mal ab - nach diesem TOLLEN sommer

träume sind immer gut
sie sind das salz in der suppe des lebens.

wenn sie erlischen ist man tot
Kommentieren